Ordnung ist das halbe Leben

Heidelbergs Hippie-Zeiten, Österreicher und anderes beim 122. Zungenschlag im Heidelberger Theater

Von Jutta Schneider

Ordnung! Endlich ein „Zungenschlag“-Thema, das der „Assistänzerin“ von Moderator Axel Naumer, Frau Warth, ganz besonders entgegen kam, konnte sie doch gleich auf der Bühne mit einem Laubsauger Ordnung schaffen, Wäsche auf einer Wäscheleine ordentlich gebügelt(!) aufhängen oder sich über die unordentliche Frisur eines Zuschauers ereifern. „Ordnung ist das halbe Leben“ weiterlesen

Helmut vor, noch ein Tor

Der 121. „Zungenschlag“ im Heidelberger Theater: (Welt)Meisterlich, aber ohne Halbzeitgetränke

Von Jutta Schneider

Herrje, war da viel los beim 121. „Zungenschlag“ im Heidelberger Theater. Es schien, als wollte das bewährte Team um Gastgeber Axel Naumer gegen Russland-Belgien anspielen. Und das gelang, obwohl Assistänzerin Frau Warth (schon wieder!) durch Abwesenheit glänzte, aber wenigstens mit Videozuspielung präsent war. „Helmut vor, noch ein Tor“ weiterlesen

Die Stimmung stimmte

Ein-, mehr- und vielstimmig, der 120. Zungenschlag im Heidelberger Theater

Von Jutta Schneider

Hat es mit Christian Brückner die Synchronstimme von Robert de Niro zu Gast, und feiert der Heidelberger HardChor sein 25jähriges Bestehen, dann bleibt dem Zungenschlag-Team faktisch nichts anderes übrig – das Thema des Abends muss selbstverständlich lauten: „Stimmen“. „Die Stimmung stimmte“ weiterlesen

Bewohnte Lärmschutzmauer in der Bahnstadt

Grenzen aller Art beim 119. Zungenschlag im Heidelberger Theater

Von Jutta Schneider

Europas Sternenbanner flatterte mehrfach am Bühnenhimmel, damit schien das Motto des 119. Zungenschlages festzustehen: Europa. Oder doch nicht? Man habe sich letztlich angesichts der europäischen „Eingrenzung“ lieber für „Grenzen“ aller Art entschieden, erläuterte Moderator Axel Naumer. Und diese überschritt seine „Assistänzerin“ Frau Warth dann gleich in mehrfacher Hinsicht, nicht zuletzt, indem sie ihm dauernd ins Wort und dann auch noch einem Herrn in der ersten Reihe um den Hals fiel. Mit dem Auftritt der bulgarischen Trachtentanzgruppe „Syrtos“ kam aber doch noch ein bisschen Europa ins Spiel.

Bernhard Bentgens liess diesmal singen und begleitete dabei eine seiner Schülerinnen (Christina Houston, 9 Jahre alt) zum Song „Counting Stars“ am Piano; ihr Papa Brian ergänzte den Gitarrensound. Dabei entstand eine Atmosphäre wie in amerikanischen Kinder-Casting-Shows, wo kleine Mädchen einstudierte Gesten präsentieren. Grenzwertig… Immerhin, das Kind konnte schön singen.

Ansonsten wurde der Abend musikalisch wie immer bestens versorgt von der Zungenschlag-Band „Schlag auf Schlag“ und dem Gesang von „Triologie“ (Nina Wurman, Rosemie Warth und Bernhard Bentgens) mit „Imagine“, John Lennons geträumter Grenzenlosigkeit. Eines der Highlights des Abends.

In Optik und Sprechgeschwindigkeit dem gewitzten Wortakrobaten Hans-Dieter Hüsch ähnlich, erschien Theologe und Arzt Manfred Lütz zum Gespräch mit Axel Naumer am Stehtisch. Würden hier etwa Grenzen verschwimmen? Mitnichten! Hat der (linksrheinische) Psychiater als Klinikleiter in Köln-Süd nichts zu tun, so dass er auf Promotion-Tour für sein letztes Buch nicht nur das Zungenschlag-Publikum, sondern sogar die beiden lebenden Heiligkeiten in Rom beglücken muss? Bis zum Schlussapplaus war er leider nicht geblieben; vielleicht wartete schon die nächste TV-Talkshow?

Ein weiterer Abendgast war der junge Kabarettist Till Reiners mit allerhand intellektuellen Gedankengängen, die leider sehr auswendig gelernt und zäh rüberkamen, und mit denen er beim Publikum die Schmunzelgrenze kaum überschritt. Na ja, das kann ja noch werden.

Richtig lachen durfte das Publikum über Privatdetektiv Harry Stahl, den Protagonisten in Jean Michel Räbers Hörspiel, der es mit einer Leiche zu tun bekam, geknebelt mit Zeitungspapier, darauf ein Artikel über den Odenwald. Seine Recherchen – wie kann es anders sein – führten ihn grenzüberschreitend ins hessische Rimbach, wo er mafiöse Zustände aufdeckte.

Wortwitz pur kam zuverlässig auch bei diesem Zungenschlag von Thomas C. Breuer, der sich nicht nur Gedanken über die gefallene innerdeutsche Grenze machte, sondern auch über die bewohnte Lärmschutzmauer in der Bahnstadt als Demarkationslinie zwischen Heidelberg und Mannheim. Fazit: Hauptsache, die Schallgrenze bleibt stabil.

Im Zweifelsfalle: Lachen!

Graublütler an kultureller Futterstelle beim 118. Zungenschlag im Heidelberger Theater

Von Jutta Schneider

Verhaltensmaßregeln von Moderator Axel Naumer wie „Im Zweifelsfalle: Lachen!“ wären auch beim 118. „Zungenschlag“ im Heidelberger Theater nicht nötig gewesen. Denn das versteht sich ganz von selbst, wenn seine „Assistänzerin“ Frau Warth berichtet, in Waidmannskluft auf einem röhrenden Hirsch sitzend, was sie mit dem Fernglas im Zuschauerraum erspäht: eine Rotte Graublütler, die zur kulturellen Futterstelle kommen. „Im Zweifelsfalle: Lachen!“ weiterlesen