Zum Abschied sangen sie leise Servus

Rückblicke und letzte Überraschungsgäste beim 150. Zungenschlag im Heidelberger Theater
Von Jutta Schneider
Das war’s also. Ab sofort kein „Zungenschlag“ mehr, Heidelbergs erfolgreichste Kleinkunstrevue. Weder im Theater noch auf anderen Heidelberger Veranstaltungsbühnen, wo die Truppe seit 1992 sage und schreibe 150mal aufgetreten ist. Verdientermaßen mit stehenden Ovationen des Publikums ging im Maguerresaal des Heidelberger Theaters eine Ära zu Ende.
„Meilensteine“ hieß das allerletzte Abendmotto, einer davon die göttliche „Schöpfungsgeschichte des Zungenschlags“, zu hören vom Band mit Christian Brückner: „…die Erde war wüst und leer, da schuf der Herr den Zungenschlag. Und der Zungenschlag sprach: Es werde Licht…“. „Zum Abschied sangen sie leise Servus“ weiterlesen

Abschied in Raten

Das Motto war „Kult“ beim vorletzten „Zungenschlag“ im Heidelberger Theater
Von Jutta Schneider
Das Ende einer Ära naht. Nach 30 Jahren wird das beliebte Kult-Kabarett „Zungenschlag“ im November zum 150. und allerletzten Mal über die Bühne des Heidelberger Theaters gehen. Aber erstmal gab’s den vorletzten, bei dem schon deutliche Wehmut zu spüren war, besonders bei den Abendgästen. Darunter das Odenwälder „Halbsatz-Phänomen“ Rolf Miller, der zu Beginn seiner Karriere mit zahlreichen Auftritten beim Zungenschlag erste Erfahrungen gesammelt und dabei seine Bühnenfigur entwickelt hatte. Und der Pianist Wolf Mayer, Urgestein der Band „Schlag auf Schlag“ und mittlerweile Professor an der Hochschule für Musik in Saarbrücken, ließ es sich nicht nehmen, noch einmal am Piano zu brillieren. „Abschied in Raten“ weiterlesen

Oblomov hat den Dreh raus

„Thema Müßiggang“ beim 148. Zungenschlag im Theater
Von Jutta Schneider
Besser hätte der Einstieg in den 148. Zungenschlag nicht sein können: Noch ehe sich der Vorhang im Heidelberger Theater öffnete, hörte man den berühmten Ehepaar-Sketch von Loriot („Ich möchte einfach nur hier sitzen!“). Und schon war klar, das Abendmotto lautete: Müßiggang. Leider musste Frau Warth coronabedingt zu Hause bleiben und wurde nur per Video kurz zugeschaltet.
Gastgeber Axel Naumer hingegen schleppte sich trotzt „Rücken“ auf die Bühne und moderierte gewohnt souverän. „Oblomov hat den Dreh raus“ weiterlesen

Alles regelrecht geregelt

Der 147. Zungenschlag als Spieleabend im Heidelberger Theater
Von Jutta Schneider
Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es beim 147. „Zungenschlag“ im Heidelberger Theater; zunächst die gute: Es gibt eine neue Rubrik „Lieblingsgäste“; zur schlechten Nachricht kommen wir später.
Das Abendmotto, das Gastgeber Axel Naumer nach diversen Störungen durch seine „Assistänzerin“ Frau Warth verkündete, war „Spieleabend“. Flugs brachte sie einen großen Würfel, den er werfen und ein Spiel erraten sollte, alles regelrecht geregelt – natürlich nach den Regeln von Frau Warth. Sie hatte eine Multifunktions-Kopfbedeckung dabei, womit sie eine virtuose „Chapeaugrafie“ vorführte und, je nach Musikuntermalung, Napoleon, eine Sekretärin, ein Baby und einen Torero spielte. „Alles regelrecht geregelt“ weiterlesen

Wie Phönix aus dem Aschenbecher

146. Zungenschlag im Heidelberger Theater
Von Jutta Schneider
„Neustart“ ist dieser Tage in aller Munde, also ein naheliegendes Motto für den 146. Zungenschlag. In den vergangenen 19 Monaten hatte es ja nur zwei Hörversionen der beliebten Show gegeben. Nun also endlich wieder live auf der Bühne und vor vollem Haus. Und das Masken tragende Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus. „Wie Phönix aus dem Aschenbecher“ weiterlesen

Freiheit für „Geimpftete“ und Rumlatschen im Gehölz

Auch der 145. Heidelberger Zungenschlag als Audio-Stream
Von Jutta Schneider
Noch immer bleiben Bühnen unbeleuchtet und Zuschauerräume leer. Aber zum Glück ist der 145. „Zungenschlag“ als Audiostream vernehmbar. Darin wird anfangs an dessen 100. Ausgabe erinnert und daran – mit der Stimme von Christian Brückner –, wie eigentlich alles angefangen hat: „Freiheit für „Geimpftete“ und Rumlatschen im Gehölz“ weiterlesen

Die Sehnsucht gesucht

Der 144. Zungenschlag von Ohr zu Ohr

Von Jutta Schneider

Seit Anfang 1992 bis Februar 2020 war der „Zungenschlag“, diese „KabarettTalkMusikTheaterComedyImprovisationsBühnenShow “ 143 Mal vor regelmäßig ausverkauftem Haus über die Bühne gegangen. Nachdem er im Verlauf dieser Jahrzehnte eine Odyssee durch alle kulturellen Spielstätten Heidelbergs hinter sich gebracht hatte, ist er inzwischen seit vielen Jahren fester Bestandteil im (Gast-) Spielplan des Heidelberger Theaters.
Und jetzt, zum 144.? Macht die Pandemie der Truppe einen dicken Strich durch die Rechnung. „Die Sehnsucht gesucht“ weiterlesen

Mancher Käse reift nur mit Wagner

Genuss ohne Reue beim 142. Zungenschlag im Maguerresaal des Heidelberger Theaters

Von Jutta Schneider

Wie könnte das Abendmotto des jüngsten „Zungenschlags“ gelautet haben, bei dem Frau Warth, die beliebte „Assistänzerin“ von Gastgeber Axel Naumer, eine Massage hingebungsvoll entgegennehmen konnte? Ja, endlich mal etwas für sich selbst tun und – Genießen, auch das will gelernt sein. Und so wurde folglich zum Thema „Genuss“ reichlich Material geboten auf der großen Bühne des Heidelberger Theaters. Der Gastgeber selbst gab sich – wie meistens – ein wenig spröde und ließ sich, weniger von Frau Warth, aber letztlich doch vom muskelbepackten Masseur Siegfried mitreißen. Auch die Angebote der anderen Zungenschlag-Protagonisten durfte das Publikum genießen: ob ein Lied von Bernhard Bentgens, eine Komposition von Saxophonist Matthias Dörsam (mit der Band „Schlag auf Schlag“), oder Nina Wurman, die über flüssige Genussmittel sang. Erst „I like coffee, I like tea…“, später mit Bernhard Bentgens und Frau Warth nebst Blumendeko und Ukulelebegleitung „Rum and Coca-Cola“. „Mancher Käse reift nur mit Wagner“ weiterlesen

Gemeinsam in der „Schattigen Tanne“?

Geheimforschungen und Vokal-Tragödien beim 141. Zungenschlag im Maguerresaal des Heidelberger Theaters

Von Jutta Schneider

Was lässt sich nicht alles in einer Gemeinschaft (neudeutsch „Communitiy“) machen? Das „Zungenschlag“-Team um Moderator Axel Naumer bot im Maguerresaal des Heidelberger Theaters dafür diverse Varianten. Eine gerne genutzte ist der Chor. Und noch ehe der Vorhang aufging war klar, wer die 14 im Zuschauerraum verteilten jungen Leute in schwarz-gelber Kleidung waren, denn sie standen auf und sangen. „Beauties and the Beats“, „Gemeinsam in der „Schattigen Tanne“?“ weiterlesen